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  • janamueller51

Neue DDI Initiative für privatwirtschaftliche Unterstützung des deutschen Waldes

Updated: Apr 2, 2022

Neuentwurf Klimaschutzgesetz: Pläne für natürliche CO2-Senken wie Wald und Moore. DDI startet Initiative für privatwirtschaftliche Unterstützung des deutschen Waldes.


Am 12. Mai 2021 wurde ein Neuentwurf des Klimaschutzgesetzes vorgelegt, der den Rahmen für eine Treibhausgasneutralität (Gleichgewicht zwischen Treibhausgasemissionen und deren Abbau) Deutschlands bis 2045 setzen will. Damit wurde die Frist um 5 Jahre gekürzt. Bis 2030 soll der Staat seine CO2 Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 65% verringern. Bis 2040 um 88%. Gleichzeitig werden die zulässigen jährlichen CO2 Emissionen für einzelne Sektoren wie Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr oder Gebäudebereich abgesenkt. Negative Emissionen sind ab 2051 angestrebt. Die jährlichen Treibhausgasemissionen sollen niedriger sein als die Menge der in natürlichen Senken eingebundenen Treibhausgase. Das geänderte Klimaschutzgesetz wurde am 25. Juni vom Bundesrat gebilligt.[1]


Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt, dass es nicht einfach sein wird, die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Im Jahr 2020 waren die Treibhausgasemissionen erst um 40,8% niedriger im Vergleich zu 1990.[2]


Für Unterstützung der notwendigen Maßnahmen des Neuentwurfs soll ein Sofortprogramm aufgelegt werden, die Regierung möchte bis zu insgesamt 8 Milliarden Euro Fördergelder zur Verfügung stellen.[3]


Die Rolle natürlicher Ökosysteme für Klimaschutz ist anerkannt: der Gesetzentwurf sieht konkrete Zielvorgaben für die Verbesserung der CO2-Bindungswirkung natürlicher Senken wie Wälder und Moore vor.[3]


Waldschutz und Aufforstung sind die natürlichen Lösungen mit dem höchsten Potenzial für Reduzierung der CO2-Menge.[4] Der deutsche Wald hat aber in den letzten Jahren große Schäden wegen des Klimawandels erlebt: Stürme, extreme Dürre, überdurchschnittlich viele Waldbrände und Borkenkäferbefall haben zu schweren Waldverlust zwischen 2018-2020 geführt. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft muss eine Fläche von 277.000 Hektar aufgeforstet werden, um den Waldverlust zu ersetzen.[5]


Der Wald spielt nicht nur für Klimaschutz eine wichtige Rolle, sondern auch für den nachhaltigen Wohlstand der Menschen und Biodiversität. Pro Jahr und Hektar filtert der Wald bis zu 60 Tonnen Staub. Die Luft im Wald enthält bis zu 100-mal weniger Staub als die in Großstädten.[6] Holz ist darüber hinaus ein nachhaltiger Rohstoff mit vielen Anwendungsbereichen.


Zwischen 2020-2023 stehen 480 Millionen Euro zur Verfügung für den Waldumbau und die Beseitigung der Schäden im Wald. Künftig wird der Waldumbau stärker im Vordergrund stehen: Ziel sind Klimawandel angepasste Mischwälder mit überwiegend heimischen Baumarten. Der Finanzierungsbedarf für Maßnahmen im Bereich Wald ist insgesamt bei 1,4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 eingeschätzt. [7]


Das Deutsche Dialog Institut hat eine Initiative ins Leben gerufen, um Forstbesitzern den Zugang zu privatwirtschaftlicher Unterstützung zu erleichtern: Die Waldplattform. Die Waldplattform baut eine Brücke zwischen Waldbesitzern und den Förderern, die für ihre Gemeinschaften den Wald unterstützen möchten. Forstbesitzer können ihre Aufforstungspläne auf der Waldplattform registrieren. Verantwortungsbewusste Unternehmen können Aufforstungspläne im Rahmen eines Waldsponsoring finanziell fördern, um ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit sowie für den Erhalt der Naheholungsgebiete zu profilieren.


Alle Wälder, die über die Waldplattform aufgeforstet werden, müssen FSC oder PEFC zertifiziert sein. Es bestehen diverse Angebote für die Unternehmen ihre Verantwortung über Kommunikationskanäle sowie auch vor Ort werblich zu nutzen.


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